Vergellschaftung

Autor: Joachim Schoelkopf
Für den Besatz mit Fischen gibt es generell folgende Angaben:
  • Aquarien sind stark besetzt bei 1 Liter Wasser je cm Fisch,
  • normal besetzt bei 2 Liter Wasser je cm Fisch und
  • schwach besetzt bei 5 Liter Wasser je cm Fisch.

Man muss hierbei beachten, dass algenfressende Fische bei dieser Berechnung nicht oder nur anteilig berücksichtigt werden. Außerdem kann man diese Regel nur als grobe Faustregel betrachten. . In erster Linie geht es aber bei den Angaben wohl auch um die zulässige oder zu erwartende Verschmutzung des Wassers In Bezug auf den benötigten Lebensraum, benötigen die Frösche theoretisch auch weniger, da sie nicht so aktiv sind wie Fische. Allerdings gibt es Zeiten in denen die Wabenkröten hektisch durch das Becken schwimmen. So erachte ich die Richtlinien der DGHT also absolute Minimumsanforderungen:

Ungefähre Mindestanforderungen:
Für die kleineren und mittleren Arten:
  • 37.5l-Becken: zwei Wabenkröten
  • 60-Becken: vier bis fünf Wabenkröten
  • 100-Becken: sieben bis acht Wabenkröten
Für die grossen Arten P.pipa und snetlageae:
  • 200-Becken: 2 bis 4 Wabenkröten
  • 700l-Becken: 16 bis 20 Wabenkröten

Die Vergesellschaftung mit Fischen bringt jedoch einige Vorteile. Martin Truckenbrodt rät zum Besatz mit algenfressenden Fischen wie z. B. dem gestreiften Ohrgitter-Harnischwels (Otocinclus affinis). Allerdings wird bei Zuchtambibitionen (Wabenkröten laichen oft problemlos im Gesellschaftsbecken) davon abgeraten. Kein Problem bereiten kleine Panzerwelse (Corydoras), Garnelen, die eine hervorragende Putzmannschaft darstellen und viele andere kleinere, friedliche Fische. Sie verspeisen zuverlässig Futterreste, so dass kein regelmäßiges Entfernen mehr notwendig ist. (Ein nicht ganz unwichtiger Vorteil ist, dass man beim Partner oder der Partnerin durch ein paar bunte Fische auch etwas mehr Verständnis für das Hobby oder die Haltung so optisch unattraktiver Frösche erhalten kann). Kleine Fische, z. B. frisch geborene Guppys, Platys, oder Neons stehen auf dem Speiseplan der Kröten. Generell alles was sich bewegt und ins Maul passt, also einen Durchmesser von weniger als ca 10mm hat. Sonst sind die Frösche Fischen gegenüber friedlich.

Grundsätzlich sind folgende Dinge zur Auswahl der Fische bzw. beim eventuellen Dazusetzen von Wabenkröten in eine bestehendes Fischbecken zu beachten:
  • Wassertemperatur: 24°C bis 30°C
  • keine starke Strömung
  • die Fische dürfen nicht ins Maul der Frösche passen, bei räuberischen Fischen gilt anders herum das Gleiche
  • keine aggressiven (Raub-) Fische
  • bei Nachzuchtsambitionen Vorsicht mit algenfressenden „Saugfischen“ oder Schnecken da schon beobachtet wurde wie sie dem Weibchen die Eier vom Rücken ablutschen.

Eine Vergesellschaftung von Wabenkröten mit Krallenfröschen ist vermutlich möglich. Über den Extremfall kleinste Wabenkröten zusammen mit großen Wabenkröten oder großen Krallenfröschen liegen mir keine Erfahrungen vor. Zwergkrallenfrösche lassen sich mit kleinen/mittleren Wabenkröten problemlos zusammen halten.