Fütterung

Autor: Joachim Schoelkopf
Kleine und mittlere Wabenkröten mögen am liebsten:
  • Lebende Regenwürmer, Mist- oder Kompostwürmer sind Nummer eins!
  • am sichersten sind Sammlungen aus einem Biogarten. Regenwürmer scheinen Schneckengift in ihrem Körper zu akkumulieren. Tenny berichtet von einem Massensterben nach Verfütterung solcher Würmer. Über Würmer aus dem Angelshop scheiden sich die Geister. Am besten nachfragen!
    Gefrierfutter für carnivore Wasserschildköten (enthält Fisch und Krabbenstückchen)
  • Rote Mückenlarven, lebend und tiefgefroren, als Hauptnahrung zu empfehlen, man darf hier allerdings keine zu großen Portionen verfüttern, da dadurch die Frösche aufblähen und anschließend sterben können – Stichwort: Ballonfrösche – die genaue Ursache dafür ist für mich noch unklar, es gibt einige verschiedene Theorien – mehr dazu siehe unten oder unter Häufige Fragen
  • Tubifex, lebend oder tiefgefroren, verunreinigen das Wasser ziemlich stark und stammen oft aus sehr schmutzigen Gewässern (Vergiftungs- und Erkrankungsgefahr)
  • Kleine Nacktschnecken. Vorbehalte sind das potentielle hochgradige Verseuchtsein mit Parasiten die auch für den Menschen gefährlich sind. Unbedingt Hände gründlich waschen nach Hantieren mit Schnecken.
Sie fressen:
  • Weiße Mückenlarven, vor allem tiefgefroren, aber auch lebend
  • Aufgelöste Welspellets und andere Futtertabletten
  • Kleine, lebende Fische
  • Schwarze Mückenlarven, tiefgefroren.
Sie fressen nicht:
  • Flocken- oder Trockenfutter

Grosse Wabenkröten fressen:

  • Regenwürmer
  • nackte Jungmäuse
  • Fische entsprechender Größe.

Anmerkung: P. pipa ist im Futter anspruchsvoll, da sie oft nur Fische frisst.

Generell spielen drei Faktoren bei der Nahrungssuche und Aufnahme eine Rolle:
  1. Der Geschmacksinn scheint ausgeprägt zu sein. Giesst man Wasser in dem Futter aufgetaut wurde ins Aquarium, werden die Pipas aufgeregt. Ein Futter muss also unter Wasser „riechbar“ sein. Z.Bsp. Mehlwürmer sind das nicht und werden von meinen Tieren ignoriert.
  2. Bewegung des Futter wird offenbar entweder gesehen oder über das Seitenliniensystem registriert. Zappelnde Würmer oder auch schon das Treiben der Mückenlarven in der Filterströmung werden schneller und besser wahrgenommen als regungslos daliegendes Futter.
  3. Textur und Konsistenz. Harte Dinge werden wieder ausgestossen. Der Panzer vieler Tiere wie Asseln und Garnelen führt zu diesem Reflex der bewirkt das eingesogene Steinchen und ähnliches wieder ausgespuckt werden.

Unter Berücksichtigung der Punkte 1 und 3 lässt sich so auch ein Futter selbst herstellen durch Zerhacken und Mixen von Zutaten wie rohe (grätenfreie) Fischfilets, Shrimps, Rinderherz usw. und einfrieren im Portionenbeutel.

Wabenkröten sind, wie alle adulten Froschlurche, durch und durch Carnivore (Fleischfresser).. Viele Aquarianer empfehlen, Fische mehrmals täglich mit kleinen Portionen zu füttern. Ob dies durchführbar ist, hängt in erster Linie von den Lebensgewohnheiten der Fischhalter ab. Ich selbst füttere abends die Fische mit Trockenfutter vor und gebe dann Frostfutter für die Frösche. Allerdings sind die meisten Fische viel schneller im Auffinden des Futters, deshalb kleines Futter wie Mückenlarven gezielt füttern. Dazu eignen sich hervorragend Pipetten oder Pinzetten (aus Kunststoff). Die Tiere gewöhnen sich bei Füttern an die Hand des Pflegers oder an verwendete Pipetten und fressen folglich aus der Hand So kann man die Fische austricksen. Ein Lerneffekt ist also ersichtlich. Nähert sich man mit der leeren Pipetten schubsen die Kröten diese wie auffordernd an. Das Futter wird meisten mit einem blitzschnellen Vorstoss eingesogen. Oft wird bei sperriger Nahrung wie Regenwürmer mit beiden Händen nachgestopft. Im Futterrausch wird gerne alles was sich bewegt versuchsweise angegriffen, Fische, Zwergkrallenfrösche und Artgenossen, – der Irrtum wird aber schnell bemerkt

Die Verwendung eines Futterrings hat sich laut Martin Truckenbrodt bei Zwergkrallenfröschen bewährt. Dadurch landet weniger Frostfutter im Innenfilter und das Wasser wird deswegen nicht so stark belastet, da die Futterstückchen im Futterring auftauen und dann gleich recht schnell zu Boden sinken. Hält man die Frösche in einem Artbecken ohne Filter sollte man das Frostfutter in einer Tasse auftauen, anschließend absieben und erst dann verfüttern, um die Verschmutzung des Wassers zu verringern. Dies ist auch sonst sinnvoll, wenn man die Belastung mit Krankheitserregern und Schmutzpartikeln im Becken möglichst gering halten will.
Einige Aquarianer vermuten oder behaupten, dass sich lebende Mückenlarven durch die Verdauungsorgane von Fischen (und Fröschen) hindurch fressen können. Dies soll der Fall sein, wenn die Magenflüssigkeit nicht sauer genug ist, die Mückenlarven deswegen nicht abgetötet werden und wenn diese von den Fischen im Ganzen verschluckt wurden. – Andere Aquarianer meinen, daß rote lebende als auch tiefgefrorene Mückenlarven mit den Haken ihres Panzers Zwergkrallis innerlich verletzen können. Die für mich wahrscheinlichere Variante ist aber, daß zu große Futterportionen zu einem Darmverschluß führen. Auf jeden Fall sollte man Zwergkrallis nicht überfüttern. Mehr dazu unter Häufige Fragen.

Die beste Seite bezüglich Tipps zum Thema Lebendfutter ist tuempeln.de.